Ulrich Eigner
American Roadscapes
19.02.2009 - 30.05.2009David Friedrich und der neue Turner: Amerikanische Erinnerungen
Ab 19. Februar zeigt die Artbits Galerie und Edition die Ausstellung “American Roadscapes" von Ulrich Eigner. Mit seinen collagierten Landschaftsaufnahmen erzeugt der frischgebackene “Portfolio Review"-Preisträger, ein ironisches Spiel mit Erinnerungen und ästehtischen Erwartungshaltungen.
Ulrich Eigner komprimiert Erinnerungen. Wie Caspar David Friedrich und William Turner setzt der gebürtige Wiener dabei auf die mystische Qualität, die Naturereignisse erzeugen können. Im Gegensatz zu den berühmten Romantikern entwirft Eigner dabei allerdings keine idealisierten Abbilder seiner Umwelt, sondern eine künstliche Kulmination subjektiver Eindrücke. Dazu Eigner: “Auf meinen Trips durch die USA, habe ich Bilder gemacht, die einem trivialen Mythos der amerikanischen Alltagskultur nachgehen und das Gefühl des Reisens auf den amerikanischen Landstrassen einfangen sollten. Den rein dokumentarischen Ansatz verwarf ich dabei sehr rasch und ging stattdessen dazu über, alle Aufnahmen die ich von einem bestimmten Landschaftszug, wie den Badlands oder den Bergen South Dakotas gemacht hatte, durch digitale Bearbeitung zu einem neuen komprimierten Landschaftsbild zu verdichten".
American Roadscapes: Collagen und Verdichtungen
Die dabei entstandenen Digital-Collagen erzeugen Gebilde, die an die verklärt mystischen Landschaftsgemälde der Romantik erinnern. Hinter der distinkt kitschigen Oberflächen-Ästhetik verbirgt der 36-jährige Wiener jedoch komplexe Landschaftsarchitekturen: Berge, Strassen, Felder, Flüsse und sogar Autos verweben sich in den großformatigen Arbeiten zu einem traumartigen Amalgam aus Formen und Farben. Ein digitales Suchbild, in dem sich Details und Einzelbilder erst beim genaueren Hinsehen entdecken lassen. “Die unbestimmte und diffuse
Grunsdstimmung der Bilder lässt bei den meisten Betrachtern subjektive Erinnerungen an andere Landschaften aufkommen", führt Eigner weiter aus. “Wer aber genau hinsieht, kann die unverwechselbaren Charakteristika der jeweiligen Gebiete, wie die roten Steinwüsten von New Mexico oder die grünen Wälder Colorados, totzdem ausmachen.
Aber vielleicht handelt es sich ja dabei auch nur um Erinnerungen, an einen weiteren amerikanischen Mythos", so Eigner lächelnd weiter.
Im Rahmen der 1. Portfolio-Review wurde Ulrich Eigner im Dezember 2008 für seine Foto-Serie "The Myth of the Cowboy" von einer Jury internationaler Kuratoren, Art Direktoren, Herausgebern, Galeristen und Festivalveranstaltern mit dem Sieger-Portfolio bedacht. Die Ausstellung “American Roadscapes" ist von 19. Februar bis Anfang April 2009 in der Artbits
Galerie und Edition zu sehen. Eigners Arbeiten werden als digitale Pigmentprints auf FineArt Papier im Format 70 x 100 cm angeboten.