Bernd Preiml

Buabnsunn

20.04.2007 - 09.06.2007

Buabnsunn

Bernd Preiml`s Name ist schon seit den 90er Jahren in der heimischen Fotowelt ein Begriff. Spätestens mit seinem lichtreduzierten Römerquellen-Tryptichon hat er bewiesen, dass er das Genre der Mode- und Werbefotografie perfekt beherrscht.

International renommierte Firmen stehen auf seiner Kundenliste und buchen immer wieder den extravaganten Stil des österreichischen Fotografen, der mit narrativen Fotoillustrationen in eine tiefgründige, obskure Fantasiewelt abtaucht und damit die glitzernde Oberfläche eindimensionaler Plakatfotos verlässt.

Neben großer Erfolge in der Modefotografie, hat Preiml sich seine eigene Spielwiese erschaffen, auf der er inszeniert, experimentiert, komponiert und am Computer montiert. Ein Terrain, auf dem er geheimnisvolle Geschichten ansiedelt, das er atmosphärisch auflädt und wo er zwielichtige Gestalten im Dämmerlicht positioniert - losgelöst von Zeit und Raum. Preiml verwendet dabei eine sehr theatrale Bildsprache: Models werden zu Protagonisten, Accessoires zu bedeutungsvollen Requisiten und Mode wird als willkommenes Kostüm gesehen.

Obwohl seine Bilder eine gewisse Opulenz ausweisen, bleiben sie trotzdem kryptisch und geben niemals ihr Geheimnis preis. Preiml legt mit seinen Fotos eine Fährte in eine märchenhafte Zwischenwelt, in der wir Fragmente von Erinnerungen und Ängsten wiederfinden, die uns seit unserer Kindheit anhaften. Er deutet eine Welt an, die jeder anders wahr nimmt: visualisiert Stimmungen, bringt unterbewusste Saiten zum Schwingen, lässt uns in Nostalgie schwelgen und holt uns den Zauber kindlicher Fantasie zurück. Hier paart sich melancholische Romantik mit märchenhaftem Zauber, gruselige Charaktere treffen auf elegische Figuren, finstere Machenschaften mischen sich mit abstrahierten Sagenwelten.

Seine Ausstellung bei Artbits sieht Bernd Preiml als eine Art begehbares Kinderbuch für Erwachsene und entführt uns in die düsteren Abgründe einer fiktiven Landschaft, deren Bewohner ein dunkles Geheimnis zu hüten scheinen. Besetzt ist die bizarre Geschichte unter anderem mit dem österreichischen Charakterdarsteller Erwin Leder (Das Boot,Angst, Der Unfisch, Underworld).

Aus einem Sammelsurium zahlreicher Digitalfotos werden durch präzise Computermontage die einzelnen Versatzstücke zur eigentlichen "Preimlschen Welt" zusammengefügt. Eine Welt, die das Zerrbild eines allzu romantisierten Österreichs wiederspiegelt. Trotz digitaler Bildbearbeitung haftet den Bildern immer etwas Authentisches und Organisches an.
Bernd Preiml war immer viel unterwegs - in ganz Österreich und im  Ausland. Trotzdem oder gerade deshalb sprechen die Bilder auch von seiner Heimatverbundenheit und Bodenständigkeit. In einem kleinen Ort in Tirol geboren, wuchs Preiml inmitten ländlicher Riten und Aberglauben auf. Gerade diese Mythen- und Sagenwelt und seinkindlicher Ideenreichtum finden sich in vielen seiner Fotoarbeiten wieder.

...Irgendwo zwischen Himmel und Erde gibt es einen Ort, an dem Elfen um Mitternacht tanzen, Waldgeister vom Baumwipfel lachen und knorrige Eichen zum Leben erwachen. Ein Ort, wo Geister omnipräsent sind, Feen drei Wünsche erfüllen und wo es hinter jeder Hausecke im Dunkeln spuckt!

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