Albert Mayr
Mayr Wire
30.10.2007 - 01.12.2007Zwischen Pop und Pollock
Ab 30. Oktober 2007 zeigt Artbits die Ausstellung "Mayr Wire" von Albert Mayr. In seinen Arbeiten präsentiert der Wiener Künstler Hardware-Ästhetik im Spannungsfeld zwischen Pop-Art und Action Painting.
Mit seiner aktuellen Ausstellung betritt Albert Mayr Neuland. Widmete sich der 32-jährige Künstler bisher vorwiegend Installationen und Skulpturen, nähert er sich mit "Mayr Wire" der abstrakten Malerei an. Wie in Jackson Pollocks Action Paintings, operiert er dabei mit Strukturen, Rhythmen und Mustern. Statt Farbe und Leinwand dienen Mayr allerdings Kabel und Scanner als Werkzeuge für seine großformatigen Arbeiten. Arrangiert auf weißem Hintergrund und durch spezielle Großformat-Scanner digitalisiert, verwandelt der Wiener den chaotischen Verbund aus Leitungen und isolierten Drähten in eine Komposition aus Kontrasten, Farben und Formen: Ein Kabelteppich, der in bester Pop-Art Tradition den Aufstieg des alltäglichen Gebrauchsgutes zum Kunstgegenstand illustriert.
Wired: Zwischen Mechanik und Digital
Das Rohmaterial ist nicht zufällig gewählt. Bereits während seiner Studien an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt und der Akademie der bildenden Künste, beschäftigte sich Mayr mit dem Verhältnis zwischen digitaler Technologie und deren mechanischen Elementen. Dazu Mayr: „Dadurch, dass ich den Computer immer stärker als Arbeitswerkzeug verwenden musste, fiel mir auf, wie schnell die Rechner veralten. Die alte Hardware und deren Zubehör habe ich dann gesammelt und begonnen sie in Installationen und Skulpturen einzubauen. Mein Ansatz dabei war es, die veralteten High-Tech-Geräte in neue Prozesse zu integrieren und als ‚mechanische Hilfsarbeiter’ zu missbrauchen“.
Cranach und Pop
Gemäß des Titels „Mayr Wire“, spielen Kabel auch eine zentrale Rolle in der zweiten Serie, die bei Artbits zu sehen sein wird. Statt abstrakten Mustern widmet sich Mayr in diesen Arbeiten allerdings gegenständlicheren Darstellungen. Kleinformatige Akt-Fotografien, in denen Kabel als ironische Platzhalter dienen. Aufbereitet als Pigmentdrucke, werden die „Mayr Wire“ -Besucher mit zwei Serien konfrontiert, in deren Gegenüberstellung auch die klassische museale Präsentationsdramaturgie eine ironische Brechung erfährt. Frei nach dem Motto: Kunstgeschichte trifft Hardware-Ästhetik – von Akt bis Abstrakt – von Klassik bis Moderne – von Cranach-Miniaturen bis großes Pollock-Format – von allem etwas. Alles im Kabel.“