Raphael Just
Urbane Ikonen - Urban Icons
17.02.2005 - 12.04.2005Urbane Ikonen
“Die Suche nach dem “Besonderen im Alltäglichen" ist ein wesentliches Motiv in meinen Arbeiten" meint Raphael Just im Gespräch. “Ich finde es spannend, alltägliche Gegenstände und Situationen zu fotografieren und ihnen einen neuen, Ikonenhaften Charakter zu verleihen".
Ikonen des Alltags
Nüchtern und pragmatisch wirken die Portrait- und Architekturaufnahmen, die der 32jährige Wiener Fotograf ab Februar in der Galerie Artbits zeigt. Wie August Sander, der zu Beginn des vorigen Jahrhunderts die sozialen Klassen der Weimarer Republik ablichtete, dokumentiert Raphael Just die gesellschaftlichen Befindlichkeiten der Gegenwart. Teenager aus Kaisermühlen, junge Models aus Bratislava, Dekor-Elemente aus Neubau Wohnungen. Alltägliche Settings, die von Just zu sinisteren Versionen hyperrealer Neo-Romantik verarbeitet werden. Im Gegensatz zu Sander, erhebt Just in seinen Werken allerdings keinen Anspruch auf Objektivität. „Meine Arbeiten sind bewusste Stilisierungen - Es sind Ikonen – Ikonen des Alltags“.
Gewöhnung und Bedeutung
Raphael Just gelangte durch seine Werbe-Kampagnen für Palmers, Humanic, Svarovski,... zu internationalem Renommee, und sieht in seinen freien Arbeiten eine bewusste Auseinandersetzung mit gängigen Klischees der Werbe- und Modefotografie. Die Bilder sind durchwegs mit den technischen und ästhetischen Mitteln des Genres gestaltet – ihre Inhalte verweisen jedoch auf etwas anderes. Dazu Just: „Die Modefotografie reagiert aufgrund der Kurzlebigkeit modischer Strömungen, sehr unmittelbar auf gesellschaftlichen Wandel. Dennoch präsentiert sie häufig nur Oberfläche - und verweist auf nichts zweites, nichts hinteres. Mit meinen Arbeiten möchte ich einen zweiten Bedeutungsgehalt schaffen der dem Banalen und Alltäglichen jenen Stellenwert zurückgibt den es durch Gewöhnungseffekte verloren hat“.